Pappe

Pappe
Papp,
Pappe (familiär und ugs. für:) »Brei als Kinderspeise; breiartige Masse, Kleister«: Das seit dem 15. Jh. bezeugte Wort ist ein Lallwort der Kindersprache und ist z. B. ‹elementar›verwandt mit niederl. pap »Brei«, engl. pap »Brei« und lat. pap‹p›a »Brei, Speise«. An »Papp‹e›« mit der Bedeutung »Brei, Kleister« schließen sich an die Bildungen pappen familiär und ugs. für »mit Brei füttern; kleistern, kleben« (15. Jh.), dazu päppeln familiär und ugs. für »mit Brei füttern; hätscheln« (mhd. pepelen; beachte dazu »auf-, groß-, verpäppeln«), und pappig ugs. für »breiartig, klebrig« (Anfang des 19. Jh.s). Auf der Verwendung des Wortes im Sinne von »breiartige Masse, aus der Papier hergestellt wird, Kleister zum Buchbinden« beruht die heute gemeinsprachliche Verwendung der weiblichen Form Pappe im Sinne von »aus grobem Papierbrei hergestellter Werkstoff«. Der Werkstoff wurde früher im Handbetrieb hergestellt, indem die einzelnen Papierlagen mit dicken Kleisterschichten vom Buchbinder verbunden wurden.
• Pappe
nicht von Pappe sein
(ugs.) »stark, kräftig, nicht zu unterschätzen sein«
»Papp« oder »Pappe« ist eine mundartliche Bezeichnung für »Brei«, besonders »Kinderbrei«.
Wer »nicht von Pappe« ist, der wurde nicht mit Brei ernährt, sondern er bekam kräftiges Essen und wurde dadurch gesund und stark.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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